Plugin-Overkill vermeiden: Ein Leitfaden für die Auswahl der besten WordPress-Plugins

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Dieser Artikel wurde durch eine Anfrage in der WordPress und SEO Facebookgruppe inspiriert, die sich mit der Frage beschäftigte, wie viele Plugins maximal auf einer WordPress-Webseite installiert werden sollten.

Es geht hierbei in erster Linie um die Befürchtungen bezüglich Performance-Einbußen und der Unbedienbarkeit von WordPress aufgrund von Überladung mit Plugins. Sicherheitsaspekte sollten auch eine Rolle spielen.

Die Antwort auf diese Frage ist jedoch nicht so einfach, wie es scheint. Die Frage ist meiner Ansicht nach falsch formuliert und basiert auf einer fehlerhaften Annahme. Es geht nicht einfach um die bloße Anzahl der installierten Plugins. Vier Plugins sich nicht automatisch doppelt so schlecht oder gut wie zwei Plugins. Vielmehr hängt es davon ab, wofür die Plugins verwendet werden und wie sie programmiert sind. Mit sauber programmierten Plugins im Backend könnten problemlos zwei Dutzend Plugins aktiviert sein, während ein ressourcenhungriges und schlampig programmiertes Plugin ausreichen könnte, um die Webseite in die Knie zu zwingen.

Die alleinige Anzahl der Plugins ist also nicht aussagekräftig bezüglich deren Impact auf die Performance oder Bedienbarkeit. Es gilt immer einen Kompromiss zwischen Performance und effizienter Bedienbarkeit einer Webseite zu finden.

Meine Tipps zur Plugin-Auswahl

Plugins sind bei WordPress die einzige Möglichkeit, um die Funktionalität einer Website zu erweitern. Es gibt jedoch einige Dinge, die man beachten sollte, um sicherzustellen, dass man die richtigen Plugins auswählt und ihre Leistung optimiert. Hier sind meine Tipps:

Arbeit mit dem Plugin Performance Profiler von GoDaddy
  1. Verwendet das P3 Plugin (Plugin Performance Profiler)
    GoDaddy hat mit dem P3 Plugin ein sehr nützliches Tool herausgebracht, mit dem man Speicherfresser innerhalb seiner Plugins ausfindig machen kann. Ein regelmäßiger Scan identifiziert potentielle Bremsen, welche die Leistung eurer Website beeinträchtigen.
  2. Weniger ist mehr – zugunsten der Sicherheit
    Plugin-Code wird von Menschen geschrieben und Menschen machen Fehler. Je mehr unterschiedliche Plugins ich auf einer Webseite installiert habe, desto größer ist das Risiko für anfälligen Programmcode. Daher empfehle ich, die Anzahl der Plugins möglichst gering zu halten.
  3. Ein Plugin darf auch etwas kosten
    Jeder möchte Geld sparen. Das ist verständlich. Und ein kostenloses Plugin spart einem auf den ersten Blick teure Lizenzkosten. Aber was ist diese Einsparung wert, wenn dieses Plugin die Leistung der Webseite beeinträchtigt? Hier darf und sollte es auch mal etwas kosten. Vor allem, wenn die Premium-Alternative schnell und sicher arbeitet.
  4. Anwendungsbasiert denken!
    Nie das Pferd von hinten aufzäumen. Und das bedeutet anwendungsbezogen denken statt Plugin-spezifisch. Welche Anwendungsbereiche müssen abgedeckt werden und welche Plugins sind dafür am besten geeignet. Sonst hat man ein Plugin und sucht eine Aufgabe dafür.
  5. Alternativen suchen
    Es lohnt sich immer, nach Alternativen Ausschau zu halten, die die Arbeit noch effizienter erledigen.
  6. Zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen
    Man kann sich darüber streiten, wieviele verschiedene Funktionen ein einziges Plugin abdecken sollte. Müssen Plugins zur Tabellenoptimierung (z.B. WP Optimizer) auch gleich ein Cache-Modul an Bord haben? Wenn sich aber dadurch ein Plugin einsparen lässt, würde ich tendenziell dazu raten.
  7. Nicht benötigte Plugins deaktivieren oder gleich löschen
    Plugins, die überhaupt nicht benötigt werden, sollte man deaktivieren und gleich löschen. Plugins, die man nur hin und wieder benötigt wie zum Beispiel Better Search Replace, sollten zumindest deaktiviert werden.
  8. Muss es immer gleich ein Plugin sein?
    Vieles an gewünschter WordPress-Funktionalität ist auch ohne den Einsatz eines Plugins zu realisieren. Oftmals müssen nur wenige Zeilen Code in die wp-config.php, .htaccess oder auch functions.php Datei eingefügt werden, um die Webseite zu erweitern. Ihr werdet überrascht sein, wieviele Plugins damit überflüssig werden.

Fazit

Durch Befolgen dieser Tipps spart man nicht nur Plugins sondern kann auch sicherstellen, dass nur die Erweiterungen installiert sind, welche die Website nicht verlangsamen oder beeinträchtigen. Selbstverständlich ist eine Entscheidung für oder gegen ein Plugin immer fallabhängig, aber mit dieser Liste habt ihr eine gute Handreichung, um diese Entscheidung anzugehen.

Bitte beachten Sie: die Informationen in diesem Artikel wurden zum Zeitpunkt seiner Erstellung nach bestem Wissen und Gewissen zusammengetragen, aufbereit und niedergeschrieben.
Diese können heute, abhängig vom Zeitpunkt der Veröffentlichung und des behandelnden Themas, überholt und ungültig sein.
Es obliegt den Lesern, diese Inhalte mit dem aktuellen Wissensstand abzugleichen.

Artikel online seit: 9 Jahren 9 Monaten 8 Tagen
Letzte Änderung: 05.04.2023