WordPress: Advanced Custom Fields re-installieren

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Wer durch die Auseinandersetzung zwischen Automattic und WP Engine ebenfalls betroffen ist, weil er das beliebte Plugin Advanced Custom Fields einsetzt – liest sich diesen Artikel genau durch und weiß dann, was auf seiner WordPress Webseite zu tun ist.

Muskelspiele zwischen Automattic und WP Engine

Nur kurz zur Problemlage:

Automattic hat den Entwicklern von WP Engine den Zugang zum offiziellen WordPress Plugin Repository gesperrt. Damit hatten diese keine Kontrolle mehr über die kostenfreie Version des Plugins Advanced Custom Fields. Doch dabei blieb es nicht. Automattic kaperte (anders kann man das nicht nennen) die letzte Version von ACF im Plugin Directory und übernahm selbst die Kontrolle darüber. Euphemistisch wurde dies als Fork aus Sicherheitsgründen umschrieben. Nun gibt es quasi zwei Entwicklungsstränge desselben Plugins. Die gekaperte Entwicklungslinie im offiziellen Plugin Verzeichnis, die nun den Namen „Secure Custom Fields“ trägt und das eigentliche „Advanced Custom Fields„, das man nur direkt über WP Engine beziehen kann.

Da die letzte Einstellung des ACF Plugins sah seine Updatequelle im WordPress Plugin Repository. Nun wurde vielen Anwendern der Secure Custom Fields Klon untergejubelt, wenn sie zwischenzeitlich ein Update eingefahren haben (was man ja regelmäßig tun sollte).

Jetzt müssen sich die Anwender entscheiden: belassen sie alles wie es ist und benutzen einfach die gekaperte Variante aus dem öffentlichen Verzeichnis weiter oder kehren sie zurück zum „Mutterschiff“ WP Engine und ihrem ACF Original. Vorerst sollte das im laufenden Betrieb noch keine Rolle spielen. Spannend wird es erst, wenn beide Varianten unterschiedlich weiterentwickelt werden. Zu Advanced Custom Fields gibt es ja auch noch eine Premium-Variante, die zwar ohne die free Version funktioniert, aber auf den dort angelegten Strukturen basiert.

Wer angesichts dieser Aussichten kalte Füße bekommt und zurück zur ursprünglichen Version von WP Engine möchte, dem zeige ich hier wie das geht.

Zurück zu Advanced Custom Fields – 6 Schritte zum Erfolg

Die Schritte zur Anleitung, wie man zur aktuellen Version von Advanced Custom Fields zurückkehrt, habe ich aus dem entsprechenden Artikel übersetzt:

https://www.advancedcustomfields.com/blog/installing-and-upgrading-to-the-latest-version-of-acf

  1. Komplettes Backup der Webseite machen
  2. Plugin-Archivdatei von der Advanced Custom Fields Webseite herunterladen: Download
  3. In den Plugin-Bereich eurer WordPress Webseite wechseln
  4. Neues Plugin über „Hochladen“ installieren
  5. Installiertes (Secure Custom Fields) durch Hochgeladenes (Advanced Custom Fields) ersetzen.
  6. Webseite und ACF auf Funktionalität prüfen

Und so wird euch das im Backend dargeboten:

Aus Advanced Custom Fields wurde Secure Custom Fields
„Zielordner existiert bereits“ einfach ignorieren
Re-Installation erfolgreich abgeschlossen

Wenn ihr diese Anleitung befolgt habt, ist jetzt wieder ACF von WP Engine auf eurer Seite installiert und zieht sich seine Updates nun auch wieder von der offiziellen „nichtoffiziellen“ Quelle (ja, klingt verwirrend, ist aber genau so).

UPDATE: Ich habe auf einigen Seiten die Feststellung gemacht, dass es auch nach der Re-installation des Plugins zu Problemen beim Update kam. Dann hat oftmals die Installation des WPE Secure Updater Plugins von WP Engine geholfen. Hier herunterladen, auf der Webseite installieren und aktivieren. Danach noch einmal nach Aktualisierungen suchen und updaten. Dann sollte es wirklich klappen.

Weitere Plugins verlassen freiwillig die wordpress.org Plattform

Abgesehen von ACF haben nun aber auch eine ganze Reihe von Plugin-Entwicklern dem offiziellen Plugin-Verzeichnis von WordPress den Rücken gekehrt. Niemand weiß, auf was für Ideen Automattic noch kommt und welche Erweiterungen als Nächstes zur Disposition stehen. Damit erweist uns Webentwicklern dieser Streit einen Bärendienst. Haben wir doch unseren Kunden immer auch deshalb WordPress empfohlen, weil es diese offiziellen Repositories gab, wo man für alle Anwendungsszenarien ein kostenfreies Plugin oder Theme fand, das man relativ sicher benutzen konnte.

Wie soll es weitergehen?

Nun ist das sicher nicht das Ende von WordPress als Solches und ich will auch gar nicht in das Matt Mullenweg Bashing einsteigen oder mich über die mißliche Lage von WP Engine Kunden (die das ebenso angebotene WordPress-Hosting nutzen) mokieren – aber der Schaden für die Reputation und Seriösität dieses Content Management Systems ist bereits in erheblichem Maße angerichtet. Beide Seiten mögen ihre Argumente haben und man kann derzeit an vielen Stellen nachlesen, wer von den großen Namen sich auf welche Seite schlägt – aber für uns Dienstleister ist es bei allem Galgenhumor schwer bis unmöglich, verlorenes Vertrauen wiederherzustellen. Ich hoffe auf eine baldige Einigung der streitenden Parteien und dass wir wieder in ruhiges Fahrwasser kommen.

Bitte beachten Sie: die Informationen in diesem Artikel wurden zum Zeitpunkt seiner Erstellung nach bestem Wissen und Gewissen zusammengetragen, aufbereit und niedergeschrieben.
Diese können heute, abhängig vom Zeitpunkt der Veröffentlichung und des behandelnden Themas, überholt und ungültig sein.
Es obliegt den Lesern, diese Inhalte mit dem aktuellen Wissensstand abzugleichen.

Artikel online seit: 21 Tagen
Letzte Änderung: 30.10.2024

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