Seit dem 9.12.2015 steht nun WordPress in der Version 4.4 „Clifford“ zum Download bzw. Upgrade bereit. Meldung auch hier.
Was Clifford an Neuerungen bietet, führe ich in diesem Beitrag auf.
Abgesehen vom neuen Standard-Theme, den Änderungen bei den Kommentaren und dem Artikel-in-Artikel Feature bringt diese neue Version für den reinen Anwender wenig Weltbewegendes. Ich schätze mal, das wir uns bis zur Version 5.0 mit einigen Features hier und einigen Gadgets da durchwuseln, bevor dann der ganz große Wurf erfolgt und auch das standalone WordPress mit Calypso läuft (wie bei wordpress.com).
Bis dahin schaut euch einfach an, was „Clifford“ uns spendiert.
Neues Standardtheme Twenty Sixteen
Das angekündigte Standardtheme für 2016 ist gleichzeitig mit dem neuen WordPress ausgerollt worden. Wie üblich wurde es nach dem Jahr seiner Gültigkeit Twenty Sixteen benannt und kann als ein Theme mit reppsonsivem Blogcharakter beschrieben werden. Es ist das erste WP eigene Theme, was auf GitHub entwickelt wurde und nur bei Neuinstallationen automatisch zur Verfügung steht.
Bilder responsive darstellen
Diese Entwicklung wurde maßgeblich von der Frage des besten Handlings für Retina-fähige Graphiken angestoßen. Nun soll WordPress durch zusätzliche Funktionen und Filter ein rudimentäres dynamically image replacement beherrschen. Angeblich braucht man jetzt nur noch seine Bilder einfügen und WordPress ergänzt den ausgeworfenen Code der eingebetteten Graphik um die Attribute: srcset und sizes, wo die verschiedenen Bildgrößen angegeben werden. Allerdings nur, wenn die Bildversionen alle dieselbe ration haben. Die Browser sollen dann selbst entscheiden, welche Version der Graphik für welchen Viewport und welche Bildschirmgrößen am geeignetsten ist. Mehr ist in diesem Make-Artikel nachzulesen.
Artikel in Artikeln einbetten
Mit WP 4.4 hält ein Feature Einzug, bei dem ich mich schon frage, wer das braucht und wie lange es dauert, bis das totgeritten ist. Es lassen sich jetzt WordPress Artikel durch Einfügen des URL im Editor in andere WordPress Artikel (oder Seiten) einbinden. Dann wird eine Vorschau bestehend aus Titel, Auszug und Beitragsbild angezeigt. Bei Bedarf auch das Website-Icon (Favicon) und eine Kommentarmöglichkeit.
oEmbed Liste erweitert
Über oEmbed ist es für den Anwender relativ einfach, auf Inhalte anderer Dienste zu verlinken bzw. diese einzubetten. Twitter, Youtube und andere Services lassen sich sauber integrieren, indem man einfach den URL einsetzt. Mit Cloudup, Reddit-Kommentare, ReverbNation, Speaker Deck und VideoPress sind weitere Anbieter hinzugekommen, von denen hier aber nur Reddit eine größere Bedeutung zukommt.
Einführung von Taxonomie-Metadaten
Nun gibt es auch Metadaten für Taxonomien. Mit add_term_meta(), get_term_meta() und update_term_meta() kann man seinen Taxonomien endlich mehr Informationen spenideren (z.B. ein Kategoriebild) und wieder entlocken.
Kommentar-Abfragen mit Cache und neuen Argumenten
WP_Comment_Query erhält einen Cache und weitere Argumente, um die Abfrage von Kommentare einfacher zu händeln.
Zusätzlich wurde standardmäßig das Kommentareingabefeld (also das mit dem eigentlichen Kommentarinhalt) nach oben, vor Name, Email und Webseite geschoben. Das ist mir ehrlich gesagt, relativ wurscht. Viel besser finde ich die Möglichkeit, der Kommentarüberschrift eine eigene HTML-konforme Auszeichnung mitzugeben. Bis jetzt war das standardmäßig mit H3 verdrahtet. Bei der Monika gibt es mehr darüber zu lesen.
Terms-, Netzwerke- und Kommentar-Objekte
Neue Objekte für WP_Term, WP_Comment und WP_Network lassen sich für den Entwickler gezielt ansprechen und verarbeiten.
REST-API Infrastruktur
Mit der REST-API hat Automattic ja offensichtlich noch Großes vor. WordPress 4.4 integriert schon mal die Infrastruktur, um mit REST Applikationen zu entwickeln oder WordPress als interagierenden Dienst zu betreiben.
Warnung vor Inkompatibilitäten
Bei einigen voreiligen Updatern soll es zu unschönen Fehlermeldungen nach dem Update auf 4.4 gekommen sein. Obwohl bei WordPress im Vorfeld eigentlich ausgiebig getestet wird, kann es immer sein, dass ein Plugin oder Theme querschiesst. Ich empfehle mittlerweile bei größeren Webseiten-Projekten ein Parallelsystem aufzubauen, um dort größere Upgrades auf Kompatibilitätsprobleme zu testen. Wer diesen Schritt nicht gehen will (weil es sich bspw. nicht lohnt), sollte wenigstens ein komplettes Backup (also Dateien und Datenbank) erstellen und im Bedarfsfall wieder einspielen.