Heute kommt mal wieder was aus der WordPress-Küche.
Was sind wiederverwendbare Blöcke in WordPress?
Seit einiger Zeit ist der Gutenberg Editor fester Bestandteil von WordPress.
Neben dem allgemeinen Blöcke-Konzept hielt auch das Feature der wiederverwendbaren Blöcke Einzug in das meistbenutzte CMS der Welt.
Wiederverwendbare Blöcke – oder auch reusable blocks – sind quasi einmal erstellte Blöcke, die immer wieder verwendet werden können. Beispielsweise könnte man sich einen wiederverwendbaren Info-Block mit Kontaktdaten wie Telefonnummer, Email-Adresse und postalische Anschrift erstellen und diesen auf beliebig vielen Beiträgen oder Seiten einfügen. Der Clou dabei ist: wenn sich z.B. die Telefonnummer ändert, muss man das nicht auf allen Seiten oder Beiträgen ändern, wo sie auftaucht. Es reicht aus, diese Änderung im zentral verwalteten wiederverwendbaren Info-Block durchzuführen. Nach dieser einmaligen Änderung an zentraler Stelle aktualisiert sich auch die Telefonnummer auf allen Beiträgen oder Seiten, wo dieser Info-Block zum Einsatz kommt.
Und was ist jetzt das Problem?
Obwohl das ein cooles Feature ist, werden wiederverwendbare Blöcke im Gutenberg Editor eher stiefmütterlich behandelt. Die Arbeit mit ihnen ist hakelig und das größte Manko: es gibt im WordPress Dashboard keinen eigenen Bereich / Menüpunkt für wiederverwendbare Blöcke!
Man kann sich jetzt wundern, weshalb sich die WordPress Entwickler um viele Dinge kümmern (mal mehr oder weniger wichtig), aber um solche naheliegenden nicht – aber man kann es auch schulterzuckend akzeptieren.
Lösungen für das Problem mit wiederverwendbaren Blöcken im Admin-Bereich
Ich habe also im Internet nach einer Lösung gesucht und bin auf 3 Methoden gekommen, um wiederverwendbare Blöcke aus dem WordPress Backend heraus zu erreichen. Diese stelle ich euch jetzt vor.
1. Wiederverwendbare Blöcke mittels WordPress Plugin verwalten
Ja, es gibt für alles in WordPress ein Plugin. So auch zu diesem Problem. Wer mit Plugins an sich kein Problem hat und auch nicht davor zurückschreckt, ein paar Dutzend auf seiner WP Installation am Laufen zu haben, schaue sich Reusable Blocks Extended an. Zum Zeitpunkt dieses Artikels ist das Plugin bereits auf 4.000 Installationen aktiv und hervorragend bewertet. Nicht nur fügt es einen Menüpunkt ins WordPress Dashboard ein, sondern stellt auch ein eigenes Widget für wiederverwendbare Blöcke zur Verfügung. Über PHP Shortcodes kann man zudem reusable Blocks direkt in die Theme Dateien einbauen.
2. Wiederverwendbare Blöcke mittels functions.php Snippet anzeigen
Das ist meine bevorzugte Lösung. Ich setze ohnehin stark auf das Code Snippets Plugin und somit ist das Einbinden eines eigenen Snippets ein Kinderspiel. Das folgende Snippet habe ich bei Bill Erickson gefunden, bei dem jeder WordPressler ohnehin einmal vorbeischauen sollte. Nachdem ihr das Snippet der functions.php eures aktiven Themes hinzugefügt habt (entweder in einem Child-Theme oder einem Plugin wie Code Snippets), wird das WordPress Dashboard um den Menüpunkt „Reusable Blocks“ erweitert.
/**
* Reusable Blocks accessible in backend
* @link https://www.billerickson.net/reusable-blocks-accessible-in-wordpress-admin-area
*
*/
function be_reusable_blocks_admin_menu() {
add_menu_page( 'Reusable Blocks', 'Reusable Blocks', 'edit_posts', 'edit.php?post_type=wp_block', '', 'dashicons-editor-table', 22 );
}
add_action( 'admin_menu', 'be_reusable_blocks_admin_menu' );im
3. Wiederverwendbare Blöcke mittels Link anzeigen
Das ist die einfachste und billigste der hier vorgestellten Methoden, um sich die wiederverwendbaren Blöcke in WordPress anzeigen zu lassen. Gebt einfach in die Adresszeile eures Browsers den URL www.eure-seite.de/wp-admin/edit.php?post_type=wp_block ein und (sofern ihr in WordPress angemeldet seid) landet auf der Übersichtsseite der reusable blocks. Natürlich könntet ihr den Link auch als Lesezeichen / Bookmark in eurem Browser aufnehmen. Letztendlich erfüllt das auch seinen Zweck.
Bevor ihr lacht, weil die Lösung so billig oder quick n dirty erscheint – eine ganze Reihe von Backend-Views in WordPress sind nur über solche eher weniger bekannten URLs zu erreichen.
Ich hoffe, ihr konntet eine der hier vorgestellten Lösungen für die leichtere Arbeit mit wiederverwendbaren Blöcken nutzen. Ob das Thema bei WordPress ganz oben auf der Agenda steht, weiß ich nicht. Es wäre aber cool, wenn die Entwickler solche grundlegenden Features über das WordPress Dashboard erreichbar machen würden, auch wenn das Backend einer ausgewachsenen Installation mittlerweile wie die Brücke vom Raumschiff Enterprise aussieht.