Das Ganze ist voll nervig und ich muss aufpassen, dass das nicht in einen Rant abgleitet.
Viel lieber würde ich meine Zeit mit etwas Sinnvollem, Kreativen verbringen – aber nein, jetzt muss ich diesen Artikel schreiben und erklären, dass ich keine „Gastartikel“ auf meiner Webseite veröffentliche. Dafür muss ich leider auch wieder etwas ausführlicher werden, als ich es eigentlich vorhatte. Denn es gibt „Gastartikel“ und Gastartikel. Erstere zählen zur Kategorie Online-Casino, Versicherungen, BitCoin oder sonstigen absurden Themen, die mit meiner Webseite und ihren Inhalten so gut wie nichts zu tun haben. Die Anfragen sind meistens nach dem Schema „Hallo lars-mielke.de“ formuliert und kommen von irgendwelchen Firmen mit Sitz im Ausland oder aber auch inländischen Agenturen. Letztens hatte ich da so einen äußerst dreisten Kontaktversuch verzeichnet, aber ich nenne jetzt keine Namen. Soll jeder selbst seine Erfahrungen machen. Selbstverständlich sind die Texte aber inhaltlich und sprachlich auf meine Webseite abgestimmt, auch wenn die Anfragen wie durch ein online-Übersetzungs-Tool durchgejagt wirken. Natürlich mit einem nicht gekennzeichneten Link, einem „sehr nützlichen“ PDF zum Download oder Video als gewünschte Beigabe. Nein, halt – im Prinzip geht es ja nur um den Link, das PDF oder Video. Der Rest ist wurscht. Ich bin selbst immer wieder erstaunt, dass man noch im Jahr 2023 meint, damit am großen Rad zu drehen. Dass dennoch so viele diesbezügliche Anfragen unterwegs sind, kann ja nur bedeuten, dass sich immer noch ausreichend Webseitenbetreiber dafür hergeben. Naja, wenn ich eine Linkschleuder von Webseite hätte, mit der ich nichts mehr vorhabe – dann würde ich wahrscheinlich auch abkassieren. Aber wo gibt es noch solche Webauftritte? Und wer lässt ein Projekt mit auch nur ansatzweise Restpotential ungenutzt den Bach runtergehen?
Ihr lieben „Gastartikel“-Anfrager, nutzt doch eure Ressourcen lieber für effektives und nachhaltiges Marketing. Gerade in Zeiten von ChatGPT und Co. ist mehr Authentizität gefragt.
Ja, und dann gibt es noch die Gastartikel ohne Anführungszeichen. Die sind in der Minderheit. In der deutlichen Minderheit. Seitdem Bloggen nicht mehr so der heiße Scheiß ist, hat das gegenseitige Unterstützen durch Austausch von Content doch stark abgenommen. Man könnte sich jetzt ausführlich über die Gründe unterhalten, aber ich belasse es einfach bei der Feststellung.
Ich will nur etwas klarstellen: wenn jetzt ein Kollege oder eine Kollegin mit dem Wunsch an mich herantritt, einen Gastartikel bei mir zu veröffentlichen. Einfach einen passenden Artikel, der meinetwegen auch etwas Werbung für den Gastautoren macht, aber ein ehrliches Anliegen hat – dann bin ich dem gegenüber aufgeschlossen.
Alle anderen sollen bitte ihre „Gastartikel“ woanders unterbringen oder selbst eine respektable Sammlung von nützlichen Inhalten aufbauen. Vor allem, mich nicht mehr damit nerven. Das landet im Spam und gut ist.