WordPress Updates sind wichtig. Da sind wir uns alle einig. Besonders, wenn dadurch Sicherheitslücken geschlossen oder Fehler beseitigt werden. Das gilt natürlich und ganz besonders für eine Software mit so hohem Verbreitungsgrad wie WordPress.
Updates – wichtig aber auch schwierig
Aber Updates sind auch tricky. Warum? WordPress wäre nicht so erfolgreich, wenn es nicht die unzähligen Erweiterungen (Plugins) dafür gäbe. Alle von unterschiedlichen Programmierern, alle unterschiedlich programmiert, alle unterschiedlich gepflegt. Die wenigsten Plugins stammen von den WordPress Systementwicklern selbst. Da sind Unverträglichkeiten zu erwarten.
Doch nicht nur zwischen den verschiedenen Plugins untereinander kann es zu Problemen kommen. Auch sind veraltete Plugins oftmals nicht auf die neuen Versionen des WordPress Kernsystems vorbereitet und versagen dann den Dienst, sobald das WordPress Upgrade aktiv ist.
Welche WordPress Core Updates gibt es?
Hier muss man noch unterscheiden, welche Updates für was verantwortlich sind. Kurzfristige Patches und Fixes werden über ein Update der Revision ausgespielt, durch die letzte Ziffer in der Versionsnummer repräsentiert. Sicherheitsaspekte und das Ausbügeln von Bugs werden vor allem in den Minor Updates – durch die zweite Stelle in der Versionsnummer repräsentiert – vorgenommen.
Die Major Updates bei WordPress – erkennbar an der ersten Stelle der Versionsnummer – sind ungleich tiefgreifender. Hier werden neue Features hinzugefügt, andere entfernt oder umprogrammiert. Es kommt regelmäßig vor, dass Plugins und auch Themes damit nicht klarkommen und WordPress zum Crashen bringen. Blöd, wenn man das erstens nicht mitbekommt und zweitens auf die Schnelle nicht ändern kann (weil man zum Beispiel gerade im Urlaub ist etc.). Klar, mit einem Backup ist man auf der sicheren Seite, aber passiert ist erstmal passiert und euch nach einem Rollback, versucht das WordPress-System erneut dieses Update einzuspielen.
WordPress Auto-Updates festlegen
Hätte man die Kontrolle über den automatischen Update-Prozess in WordPress, stände mehr Zeit zum Testen und Alternativen suchen zur Verfügung. Wenn alles im Vorfeld geprüft wurde, reicht es doch aus, entspannt manuell zu updaten. Geht das denn nicht?
Kein Problem.
Einfach diese Zeile Code in die WordPress Konfigurationsdatei wp-config.php einfügen:
define( 'AUTOMATIC_UPDATER_DISABLED', true );
Nachdem die Konfigurationsdatei abgeändert ist, geht kein Background-Update des WordPress Core mehr durch. Major, minor und auch Translations müssen leider draußen bleiben. Die AUTOMATIC_UPDATER_DISABLED Konstante war der erste Versuch seitens der Entwickler, eine Lösung für das Update-Problem bereitzustellen. Auf älteren Installationen findet man diesen Code immer noch und er funktioniert auch weiterhin. Allerdings gilt er als veraltet und sollte angepasst werden.
Wollt ihr mit der Zeit gehen und die Einstellungen zukunftssicher machen, dann verwendet folgenden Befehl:
define( 'WP_AUTO_UPDATE_CORE', false );
Hiermit werden ebenso alle Updates verhindert (major wie ninor), aber WP_AUTO_UPDATE_CORE kann noch mehr.
Wie schon erwähnt, sind die Minor Updates wichtig für die Sicherheit einer WordPress-Webseite. Die würde ich daher definitiv auf Automatik lassen. Es gibt viele Webseitenbetreiber, die nach Erstinstallation nie wieder in die WordPress-Verwaltung geschaut, geschweige denn ein Update installiert haben. Die wenigsten haben auch einen Wartungsvertrag mit einem Webdienstleister wie mir abgeschlossen.
Um die Minor Updates (und Revisions) automatisch im Hintergrund installieren zu lassen (aber die Majors außen vor zu lassen), muss diese Zeile Code in die wp-config.php Datei eingefügt werden:
define( 'WP_AUTO_UPDATE_CORE', 'minor' );
Der Vollständigkeit halber erwähne ich noch diese Konstante:
define( 'DISALLOW_FILE_MODS', true );
Fügt ihr diesen Code in die wp-config.php ein, dann funktioniert überhaupt kein Update mehr. Weder automatisch, noch manuell. Das ist also mit Vorsicht zu genießen, weil es so rigide ist.
Updates durch WordPress Filter steuern
Es gibt noch einen Weg, den ich nicht verschweigen möchte. Das Update-Verhalten von WordPress lässt sich noch viel feiner über Filter steuern. Allerdings warnt die offizielle Doku davor, die dafür nötige add_filter() Anweisungen direkt in die wp-config.php zu schreiben. Es kann funktionieren, muss aber nicht. Stattdessen solle man besser ein must-use Plugin erstellen und den Code darin ablegen. Diese Methode trifft jetzt nicht die eigentliche Intention meines Artikels, weshalb ich mir das vielleicht für einen gesonderten Beitrag aufhebe.
Plugins sparen
WordPress wäre nicht WordPress, wenn es für diese Einstellungen nicht auch ein Plugin gäbe. Aber wie wir gerade gesehen haben, sind die nötigen Anpassungen in der wp-config.php minimal, auch für einen Anfänger zu bewerkstelligen und ein Plugin gespart ist ein Plugin gespart!
Wer dennoch nicht ohne die kleinen Helferlein kann/mag, sollte sich Easy Updates Manager oder Companion Auto Update ansehen.