WordPress in Verbindung mit Domains wird an vielen Orten im Internet diskutiert.
Eine Frage taucht dabei immer wieder auf: Ist es möglich, ein WordPress mit mehreren unterschiedlichen Domains zu betreiben?
Die Antwort ist Ja, aber.
Denn es gibt dabei einiges zu bedenken.
Mit dem WordPress Multisite Feature ist es grundsätzlich möglich, mehrere Websites (oder Blogs) in einer einzigen WordPress Installation zu betreiben. Ich habe mal niedergeschrieben, worin die Vorteile im Betrieb einer Multisite liegen und auch wie man diese einrichtet.
Ihr habt dann also eine WP-Installation und mehrere, voneinander weitgehend unabhängige Blogs mit eigenen Artikeln, Seiten, Benutzern*. Dabei können die Webadressen dieser Sub-Sites auf zwei unterschiedliche Arten aufgebaut sein, je nach Art der Einrichtung der Multisite:
- Primärblog liegt bei beispielseite.de und die Subsites sind über beispielseite.de/blog1/, beispielseite.de/blog2/ usw. zu erreichen. „blog1“ und „blog2“ sind willkürlich gewählte Platzhalter.
- Primärblog liegt bei beispielseite.de und die weiteren Subsites bei blog1.beispielseite.de, blog2.beispielseite.de usw. Auch hier sind die Bezeichner willkürlich gewählt.
Variante 1 funktioniert über hinten angestellte Verzeichnisse bzw. Ordner und Variante 2 ist die sogenannte Subdomain-Variante mit vorangestellten Zeichenketten. Eins bleibt immer gleich: die Domain der Basisinstallation. In unserem Beispiel beispielseite.de.
Das ist nicht immer gewünscht oder vorteilhaft.
Aber Gottseidank funktioniert Domain Mapping bei WordPress Multisite. Dadurch könnt ihr zum Beispiel die Subsite beispielseite.de/blog1 unter anderedomain.de erreichbar machen.
Für diesen Fall gibt es das WordPress MU Domain Mapping Plugin von Donncha O Caoimh und Ron Rennick. Das Plugin wird nur bei der Ordner-/Verzeichnis-Variante benötigt. Installiert das Plugin und aktiviert es netzwerkweit. Danach steht euch die Power des Domain Mappings zur Verfügung.
Auch wie ihr das Domain Mapping Plugin einrichtet, habe ich in meinem Multisite Tutorial beschrieben.
Wichtig ist zu begreifen, dass die jeweiligen auf das Multisite-Verzeichnis gemappt werden müssen. Das erfolgt immer über die Verwaltungsoberfläche eures Webhosters. Auch wenn das bei jedem Webhoster etwas anders aussieht oder benannt ist: Beim „Ort“, wohin die Domain leiten soll, muss immer ein FTP Pfad stehen, nicht die Domain der Multisite Primärinstallation.
Ihr könnt übrigens soviele Domains auf einen Blog mappen wie ihr wollt. Es sind da theoretisch keine Grenzen gesetzt. Allerdings kann immer nur eine Domain die Hauptadresse sein. Alle weiteren Domains werden als Weiterleitung auf diese Hauptadresse aufgelöst.
Dem ein oder anderen Leser wird jetzt auch klar, wie praktisch so eine Multisite mit Domain Mapping für mehrsprachige Seiten ist. Ihr benötigt dann nur noch das Multilingual Press Plugin und dann könnt ihr für eine Webseite Sprachversionen erstellen, die Domain-technisch und auch intern sauber voneinander getrennt sind, da für jede Sprachversion ein eigener Blog verwendet wird. Das MLP-Plugin hilft euch hier bei den internen Blogübergreifenden-Verlinkungen und kennzeichnet, welchen Blog ihr für welche Sprachversion vorgesehen habt. Flaggen-Umschalter für das Frontend gibt es in Form eines Widgets auch. Selbstverständlich kann man sich das auch selbst irgendwie hinfrickeln, aber wenn es schon mal eine vorgefertigte Lösung gibt, die gut funktioniert …
Ihr könntet jetzt also den Blog unter beispielseite.de für eure deutschsprachigen Inhalte und beispielseite.com für die englische Version und beispielseite.fr für eure französischen Übersetzungen derselben Inhalte nutzen.
Keine Lösung über Parameter oder Unterverzeichnisse in den Domains, separate Blogs, verschiedene Benutzer (die sich jeweils um ihre Sprachversion kümmern können).
In der Pro-Version von Multilingual Press kann sogar die Sprachenkennung des Besucher-Browsers herangezogen werden, um ihn automatisch gleich auf die entsprechende Domain/Sprachenversion zu leiten.
Wer den Aufwand einer Multisite Installation mit Domain Mapping scheut, kann für seine Single Installation die Mehrsprachigkeits-Plugins WPML oder Polylang nutzen. Das sind auch zwei häufig eingesetzte und ausgereifte Plugins, die aber eben nicht mit zusätzlichen Domains umgehen können und erst recht kein Domain Mapping beherrschen.
Wie ihr seht, ist es sogar mit WordPress Bordmitteln (Multisite Feature) und kostenlosen Plugins möglich, verschiedene Webseiten mit unterschiedlichen Domains in einem WordPress zu betreiben. Mit ein paar weiteren Handgriffen unter der Haube können so auch mehrsprachige Webseiten eingerichtet und untereinander verlinkt werden.
*Ganz so ist es nicht, aber diese Feinheiten sind in der Betrachtung hier zu vernachlässigen.
Wenn du willst Webseiten übersetzen, kannst du sehr einfach diese Lokalisierungstool benutzen: https://poeditor.com/
Hallo Rogue,
ich glaube, Du verwechselst da etwas oder bringst etwas durcheinander.
Es gibt 2 Möglichkeiten, wie „Übersetzungen“ in WordPress gemeint sein können:
1.) Übersetzungen des Inhalts in eine andere Sprache (und die Aufteilung dieser Übersetzungen auf Webseiten)
2.) die Übersetzungen eines Themes oder eines Plugins.
Dein dezent beworbenes Tool gehört zu Kategorie 2, während der Artikel eher die Kategorie 1 beschreibt.