Erkenntnis des heutigen Tages:
Es ist eigentlich schon alles mal gesagt worden – nur noch nicht von jedem!
Mir kommt es so vor, als handelten 90% der Affiliate-Seitenbetreiber nach dieser Erkenntnis. Es wird eigentlich schon alles irgendwie angepriesen, verglichen, verkauft, wiederverkauft – nur noch nicht von allen. Es gibt zu jedem Produktbereich, zu jeder Thematik, zu jeder Nische eine Handvoll Webangebote, die die Maßstäbe setzen und das Geschäft machen. Und dann gibt es dazu die große Masse an Webseiten, die in der unbefriedigenden Grauzone von „Zum Sterben zuviel, zuwenig zum Leben“ herumdümpeln. Und das meistens mit Recht. Nach dem 10. Vergleichsportal für Telefontarife stellt sich eben ein schales Gefühl in der Mundhöhle ein. Nichts Neues, immer nur die gleichen plumpen Tricks, dieselben ausgetretenen Pfade, die Webseite von der Stange, die beim Konsumenten unweigerlich den Eindruck erzeugt: hier will wieder einer mit möglichst wenig Aufwand, möglichst schnell und viel Geld verdienen. da klicke ich schon aus Prinzip nicht auf den Amazon-Affiliate-Link.
Es wird zwar behauptet, dass Google spätestens seit dem Fred-Update diese unnützen Fake-Vergleichs-Affiliate-Seiten abstraft, aber dafür spült es meiner Ansicht nach immer noch zuviele Anfragen aus dieser Richtung in die Foren und Facebookgruppen rein.
Gut, ein Tischlerbetrieb oder eine Arztpraxis können nur das anpreisen und verkaufen, was ihr Kerngeschäft und die Nachfrage noch abdecken. Es gibt immer Optimierungspotential bei der Webpräsenz, aber in einem gesunden Umfeld lässt sich fast Alles auch mit einer schlechten Webpräsenz verkaufen. Biete ich ein Produkt oder eine Dienstleistung an (bei Affiliates sind das per definitionem immer Sachen von Drittanbietern, auf die ich nicht einmal Einfluss habe), wofür es schon zig andere Konkurrenten gibt, sollte ich eine Schippe drauflegen, damit sich die Kunden für meinen Vertriebsweg entscheiden. Über das einfachste Argument, den Preis, kann es nicht laufen. Der Preis ist meistens vorgegeben und als Affiliate hat man wenig bis gar keine Möglichkeiten der eigenen Preisgestaltung oder Produktkonfiguration. Man muss entweder ein ganz besonderes Produkt bewerben oder eine sinnvolle Zusammenstellung, die das Problem des Interessenten auf sehr elegante Art löst. Das sieht man in diesen 0815 Verkaufsschleudern selten. Es wird sich zwar alle Mühe gegeben, „Googles Ansprüche“ zu befriedigen (oder was man für Googles Ansprüche hält), aber den Nutzer langweilt man.
Für einen Webdesigner oder SEO-Marketer ist das eine undankbare Aufgabe. Die zum Einsatz kommenden Themes sind ausnahmslos von der Stange und SEO-technisch soll es „Yoast SEO“ richten. Am besten morgen schon im Googleindex. Feinheiten oder gut geschriebene Inhalte? Hey, Hauptsache die Keyworddichte stimmt!
Wie bereits geschrieben: Es war alles schon mal da. Kein Trick, der nicht versucht wurde, kein Thema was nicht schon beackert wurde. Aber immer noch gibt es Leute da draußen, die meinen, dass die Welt auf ihre Verbraucherhinweise mit gleichzeitiger Bestellmöglichkeit wartet. Glücksritter allerorten. Die werden nicht weniger. Die Enttäuschungen, wenn es dann aber nicht klappt – auch nicht.