Wie den richtigen Webhoster finden?

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Erst gestern habe ich in einer Facebookgruppe zu WordPress einen Hilferuf betreffs einer Hosterumgebung gelesen. Konkret ging es um GMX als Hoster (!) und das offensichtlich nicht vorhandene MySQL Paket. Gut, es handelte sich angeblich um ein „Hobbyprojekt“ (inwiefern es heute noch „Hobbyprojekte“ geben mag), aber trotzdem … what the fuck?
Den Hobbycharakter mal außer acht gelassen, wie kommt man auf GMX als Webhoster? Bei 1&1, Strato oder wie das alles heisst, kann ich es noch verstehen. Die können sich halt fette Fernsehwerbung leisten und stehen in diversen Vergleichsportalen immer ziemlich weit oben im Ranking. Aber GMX? Oder T-Online?

Warum Massenhoster keine gute Wahl sind

Selbst großen Buden wie eben IONOS (ehemals 1&1), Strato oder auch Hosteurope sind in den meisten Fällen nur für den Einstieg gedacht. Also zum Beispiel für besagtes „Hobbyprojekt“. Wer das Ganze ernsthaft und geschäftsmäßig angehen will, sollte solche Anbieter einfach aus seiner Planung streichen. Ausnahmen bilden eventuell deren Serverangebote, aber auch da lohnt es sich nach Alternativen Ausschau zu halten.
Ich bin auch immer ganz überrascht, dass selbst Startups in dieser Grundlagenentscheidung knausrig sind. Einerseits möchte man Umsätze wie Amazon generieren, aber anderseits soll das alles auf einem shared Webhosting Paket von Strato erfolgen. Wie soll das zusammengehen? Selbst wenn man etwas Geld für eine WP Rocket Lizenz in die Hand nimmt, ist ein optimal konfigurierter Server schneller als das shared Webhosting mit Hunderten Usern auf demselben Server.

Ich will shared Webhosting nicht schlecht reden, denn ich und auch die meisten meiner Kunden hosten auf solchen Umgebungen. Dennoch sollte man sich vorher Gedanken darüber machen, welche Rolle das eigene Webangebot einmal übernehmen soll und bei welchem Anbieter man gut aufgehoben ist. Zwischen den verfügbaren Angeboten gibt es himmelweite Unterschiede. Es ist ein komplexes Zusammenspiel aus Hardware, Konfiguration und technischen Fähigkeiten des Personals.Das schlägt sich alles im Preis nieder.

Mit diesen Fragen die Hosterwahl eingrenzen

Diese Fragen helfen dabei, den richtigen Webhoster zu finden:

  • An welchem Punkt meines Geschäftes stehe ich? Bin ich ein Startup oder bereits etabliert?
    Brauche ich zu Beginn überhaupt einen eigenen Server? Oder reicht erstmal eine Webvisitenkarte auf einem shared Webhosting?
  • Wenn es ein eigener Server sein muss, habe ich die Fähigkeit zur Administration
    Lagere ich das lieber aus (managed) oder habe ich die Expertise im Haus (root)?
  • Wie sieht es mit der Skalierung aus, wenn mein Geschäft durch die Decke geht?
    Welche Kosten kommen da auf mich zu? Kann ich dann beim Anbieter bleiben oder stehen die Ausgaben dann nicht mehr im Verhältnis zum Ertrag?

Das sind für Startups ohne technischen Background sehr schwere Fragen, die oft nicht ohne fremde Hilfe zu beantworten sind. Aber dafür gibt es ja entsprechende Dienstleister.

Ich persönlich würde all-inkl.com* als Anbieter für das gehobene shared Webhosting empfehlen. Meine Kunden, die ich dort untergebracht habe, sind sehr zufrieden. Bei so managed WordPress Hosting Lösungen solltet ihr euch mal RAIDBOXES ansehen. Wenn es etwas mehr sein darf, kommen die üblichen Verdächtigen ins Spiel: Hetzner, HostEurope und vielleicht auch mal NetCup.

Wo erhält man Hilfe und Beratung?

Ja, es gibt noch Dutzende anderer guter Anbieter – die ich aber hier nicht aufgeführt habe. Da hat jeder Webdienstleister so seine Favouriten. Macht euch daher vorher schlau. Vergleichsportale sind immer mit Vorsicht zu genießen. Vor allem bei den Rankings weiß ich nie, wie die zustande kommen. Aber die gute alte Webhostlist sollte da ein erster Anlaufpunkt sein.
Fragt auch in Foren oder Facebookgruppen nach, auch wenn die Mitglieder dann wieder stöhnen („Schon wieder diese Hosterfrage ..“). Eine Frage nach dem besten Webhoster ist ähnlich der Frage nach dem besten Auto. Ein 40 Jahre alter VW Golf bringt Dich auch nach Warschau, aber ein selbständiger Handwerker wird vielleicht doch eher mit einem Toyota Pickup glück. Beschreibt und erklärt, was ihr eigentlich vorhabt und mit welchen Besuchermengen ihr rechnet und welche Funktionen die nutzen sollen. Ihr werdet da allerdings unterschiedliche Antworten erhalten.

Als Tipp zum Schluss: wendet euch an einen Webdienstleister oder Agentur des Vertrauens. Lasst euch aber genau erklären, bei welchem Webhoster sie euch unterzubringen gedenken. Wenn der Dienstleister seine Kunden auch nur standardmäßig bei IONOS parkt, ist nichts gewonnen.
Welches Ergebnis das auch immer zu Tage fördern mag, es dürfte alles besser sein, als bei GMX oder T-Online Hosting zu landen. Mit allem nötigen Respekt gegenüber GMX und T-Online.

* Wenn ihr diesem Link folgt und einen Vertrag mit all-inkl.com abschließt, erhalte ich eine kleine Provision.

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Artikel online seit: 6 Jahren 8 Tagen
Letzte Änderung: 30.03.2023

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