Plädoyer für die Google Web Fonts

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Torben Leuschner hält ein Plädoyer für den Gebrauch der Google Web Fonts.

Als nebenbei-und-irgendwie-auch-Kartograph (mit dem integrierte Auge für Gestaltung und Visualisierung) hat mich die typographische Armut und Selbstbeschränkung im Webbereich immer genervt.
Alternativen wie Cufon und andere Text-Replacement Methoden haben mich seit jeher gereizt – bis auf Cufon erschien mir aber keine Lösung als dauerhaft und universell einsetzbar (auch die Headlines dieser Webseite werden mit Cufon generiert).

Google hat sich der Problematik angenommen und mit dem Web Font Dienst eine praktische Anlaufstelle für den einfachen Gebrauch freier Schriften im WWW geschaffen.

Die Anzahl der Schriften ist zwar noch übersichtlich, aber ich denke mir, wenn sich das Prinzip durchsetzt, wird die Zahl schnell anwachsen. Ist es doch auch eine Chance für Typographen und Stempelschneider auf sich aufmerksam zu machen und durch das Freigeben einer Schrifttype auf eine kommerzielle Version hinzuweisen.

Einen Nachteil sehe ich allerdings (Leuschner spricht dies indirekt auch an): die Schrift muss extern eingebunden werden. Zwar kümmert sich Google um den korrekten Einsatz des Snippets, aber der extra Request ist da. Je nach Schrifttype und dem vorhandenen Zeichensatz können da einige Kilobytes durch die Leitungen gehen, bis die Schrift vollständig im CSS angesprochen und im Browser aufgebaut werden kann. Für Notfälle sollte man daher auch immer eine ähnliche Ersatzschrift definieren.
Auch diese weitere Bindung an Google mißfällt mir etwas. Wenn möglich, habe ich die Schriften lieber auf meinem Server und binde sie dann über @font-face ein. Bei Kundenprojekten ist das einfache Prinzip von Google natürlich von Vorteil. Das ist etwas, was selbst wenig technik-affine Seitenbetreuer und Redakteure gerade so verstehen.

Das ist vermutlich der Preis, den wir für mehr Komfort in der typographischen Webgestaltung zahlen müssen.

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Artikel online seit: 11 Jahren 6 Monaten 21 Tagen
Letzte Änderung: 27.12.2019